Heute war es endlich etwas kühler und wir hatten immer mal wieder Rückenwind. Gleichzeitig haben wir uns inzwischen gut eingefahren und hatten abends keinen Termin. So war heute ein recht entspannter Radeltag.
Unser Tag begann mit Worten von Pfarrer Kolja Koeninger, der uns vor der Lukaskirche einen Reisesegen auf den Weg gab. Seine Worte möchte ich hier in Gänze wiedergeben:
Sie haben sich eine bemerkenswerte Aufgabe gestellt:
120 kg ökofairen Kaffee quer durch die Republik radeln.
Und dann beim Treffen des ÖRK für klimagerechtes Handeln eintreten.
Das ist ein starkes Stück. 3 Etappen sind geschafft – 10 liegen noch vor Ihnen.
Sie haben ein gutes Stück vor sich.
Ich möchte ihnen für diesen Weg einen biblischen Vers mit auf den Weg geben:
Wer der Gerechtigkeit und Güte nachjagt,
der findet Leben, Gerechtigkeit und Anerkennung. (Sprüche 21,21)
Sie jagen der Gerechtigkeit nach – und wir alle hoffen,
dass Sie damit nicht nur Anerkennung finden.
Sondern dass auch das Anliegen für eine klimagerechte Welt Rückenwind erhält.
In der Bibel hat Gerechtigkeit in der Regel mit Teilen zu tun.
Gerechtigkeit fängt da an, wo wir uns im Teilen üben.
Denn dann machen wir die erstaunliche Erfahrung:
Wer teilt hat am Ende in der Regel mehr als vorher:
Sie teilen mit anderen Kaffee, und Ihre Erfahrungen;
wir teilen Unterkunft & Gemeinschaft. Und am Ende gewinnen dabei alle
Auch in anderen Bereichen merken wir das:
Wenn wir Verantwortung teilen,
wenn wir die Last der Folgen des Klimawandels teilen,
kommen mehr Menschen zu ihrem Recht.
Ein geteiltes Anliegen ist stärker als eine Einzelmeinung
Und dort, wo es uns gelingt, für Gerechtigkeit einzutreten, da spüren wir:
Geteilte Freude ist doppelte Freude.
Das tiefe Geheimnis der Gerechtigkeit ist das Teilen.
Jesus hat das vorgemacht. Und wir versuchen, es ihm nachzumachen
Und Sie senden in dieser Hinsicht ein starkes Zeichen in die Gesellschaft
und auch in den ÖKR.
Dazu gebe Ihnen Gott seinen Segen!
Höhepunkt war sicherlich unsere Mittags-Station im Coesfeld Unverpackt Laden. Dort wurden wir von einer ganzen Delegation engagierter Menschen begrüßt: Natürlich vom Team des Unverpackt Ladens, von der Klimaschutzmanagerin, der Bundestagsabgeordneten Annemonika Spannek von den Grünen, und Vertreterinnen der Kirche.
Dabei wurde klar, dass allen Beteiligten die Dringlichkeit des Handelns bewusst ist. Dennoch ist das Handeln begrenzt. Klimaneutralität bis 2040 ist einfach zu spät - dennoch wird von der Kirche stolz darauf hingewiesen. Karl Mehl, Mit-Organisator der Radeltour, wies daher darauf hin, dass wir bissiger werden müssten, wir sollten klarer auf die Dringlichkeit hinweisen und uns mit Worten und halben Taten nicht mehr zufrieden geben. Ängste vor sozialen Verwerfungen erscheinen inkonsequent, denn die Verwerfungen durch die Erdüberhitzung wird um ein Vielfaches größer sein.
Mit der Hoffnung, noch mehr zum Umdenken und noch konsequenterem Handeln angeregt zu haben, ging es weiter über Haltern am See zum Haus Hardt bei Marl. Dort verbrachten wir einen ruhigen Abend als einzige Gäste dieses schönen Hauses am Rande des Waldes - während in großen Teilen Deutschlands Unwetter durchzogen.
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