Neue Studie von Hansen zeigt: Meeresspiegel könnte sich innerhalb einiger Jahrzehnte um mehrere Meter erhöhen

Dass der Klimawandel katastrophale Auswirkungen haben wird, wenn wir nicht sofort und drastisch handeln, ist bekannt. So könnte die mittlere globale Temperatur bis zum Ende dieses Jahrhunderts um mindestens 4 C ansteigen (World Bank Report 2014) - was einem mittleren Temperaturanstieg auf Landoberflächen von 5 - 6 C entspräche.

 

Dass wir nur noch wenig Zeit haben, zu handeln, wissen wir eigentlich schon seit 2009, als Malte Meinshausen und Koautoren vom Potsdamer Instutut für Kimafolgenforschon ausrechneten, wie viel CO2 die Menschheit bis 2050 noch emittieren darf, um die globale Erderwärmung unter 2 Grad C zu halten (Nature 2009). Diese Daten aktualisierte und beschrieb Bill McKibben sehr eindrucksvoll in seinem Rolling Stone Artikel von 2012, in dem er aufzeigte, dass die Menschheit bis 2050 noch 565 Gt CO2 emittieren darf. Bei einer Rate von ca. 36 Gt CO2 Emissionen pro Jahr haben wir diese Menge schnell emittiert.

 

Als ob das noch nicht reicht, zeigt nun eine neue Studie von Jim Hansen, dass der Meeresspiegel um ein Vielfaches mehr ansteigen könnte als bisher berechnet.

Grund dafür ist, dass das Gletschereis der Antarktis und Grönlands nicht linear schmilzt, sondern dass sich die Rate des Abschmelzens eventuell alle 10 Jahre verdoppelt. Der Meeresspiegel könnte dadurch innerhalb dieses Jahrhunders um mehrere Meter ansteigen - eine Katastrophe für alle Küstengebiete und viele Millionenstädte. Die 2 Grad Obergrenze der globalen Erwärmung sei daher zu hoch, um ein stabiles Klima zu gewährleisten. Näheres zu der Studie finden Sie in einer sehr guten Zusammenfassung der Washington Post.

 

Diese Studie zeigt besonders deutlich, wie wesentlich es ist, dass sich jeder von uns für den Klimaschutz einsetzt, der versteht, um was es geht. Denn die Auswirkungen sind nicht nur drastisch und der Handlungszeitraum sehr kurz, die Auswirkungen könnten noch schneller und noch katastrophaler sein als gedacht.

 

Aber es gibt auch Positives. Denn vielleicht ist eine solch drastische Erkenntnis notwendig um endlich effektiven Klimaschutz weltweit voranzubringen (v.a. durch die Einführung einer CO2 Abgabe wie sie von der Bürgerlobby Klimaschutz gefordert wird), so dass wir am Ende dieses Jahrhunderts entspannt zurückblicken können auf eine schwere, aber auch spannende und bewegende Zeit, in der wir unsere Zukunft in die eigenen Hände genommen haben, und sie nicht einigen wenigen Großindustriellen überlassen haben. Und darin sind sich alle Klimawissenschaftler einig - wir können das noch schaffen; nur müssen wir endlich mit voller Energie loslegen.


Hier gelangen Sie zur Studie: http://www.columbia.edu/~jeh1/mailings/2015/20150723_IceMeltCommunication.pdf

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