Es wird Frühling! Primeln, Leberblümchen, Schneeglöckchen blühen schon; Amseln und Buchfinken singen ihren wunderschönen Gesang; die ersten Störche sitzen auf ihrem Horst. Jedes Jahr ist es immer wieder wunderschön, den Frühling zu erleben.
Neben den Beobachtungen an Schmetterlingen, Vögeln und Pflanzen werden wir diesen Frühling ein weiteres Projekt beginnen: Wer quakt (und laicht) zuerst? Siehe unsere Projektseite Wer ist Erster?
Amphibien sind die am stärksten gefährdete Wibeltiergruppe der Welt: Rund ein Drittel der Arten sind gefährdet.Auch in Deutschland sind Amphibien mehr
gefährdet als andere Wirbeltierklassen: Fast die Hälfte unserer einheimischen Amphibienarten sind bedroht.
Die Ursachen für diesen Rückgang unterscheiden sich je nach Art und Region und beinhalten:
- Die Pilzerkrankung durch Batrachochytrium dendrobatidis, die sich sehr schnell in befallenen Regionen ausbreiten kann. Doch nicht überall hat der Pilz katastrophale Auswirkungen auf
Amphibien.
- Der Klimawandel, wenn er bewirkt, dass Niederschäge zurückgehen und Laichplätze austrocknen. Wärmeres und feuchteres Klima dagegen wirkt sich positiv auf Amphibien aus, v.a. an den nördlichen Verbreitungsgrenzen.
- Verschmutzung, v.a. von Gewässern. Da Amphibien eine sehr dünne Haut haben, werden Gifte leicht über die Haut aufgenommen.
- Habitatszerstörung. Immer noch fallen viele Feuchtgebiete Baggern zum Opfer, wodurch Amphibien ihre Laichplätze verlieren.
- Zerstückelung der Landschaft. Durch das dichte Straßennetz müssen Amphibien auf ihren Laichwanderungen Straßen überqueren, was vielen Amphibien das Leben kostet (wenn nicht Amphibienzäune oder - tunnel vorhanden sind).
Eine interessante Veränderung, die durch den Klimawandel stattfindet, ist, dass viele jährlich wiederkehrende Ereignisse immer früher auftreten. So z.B. die Rückkehr vieler Zugvögel, der Beginn der Eiablage bei Vögeln, das Blühen von Frühjahrsblühern und das Laichen von Amphibien. Diese phänologischen Ereignisse sind ein gutes Anzeichen dafür, wie stark sich der Klimawandel auf die Natur auswirkt.
Diese zeitlichen Verschiebungen sind zunächst einmal spannend zu beobachten. Sie werden dann wichtig für den Naturschutz, wenn es Anzeichen gibt, dass diese Verschiebungen negative Auswirkungen auf bestimmte Arten haben. Das kann z.B. der Fall sein, wenn sich die zeitliche Abfolge von verschiedenen Komponenten in der Natur unterschiedlich schnell verschieben, und z.B. Nahrung nicht mehr zur Zeit der Jungenaufzucht vorhanden ist. Oder wenn starke Temperaturschwankungen bewirken, dass ein später Wintereinbruch Pflanzen und Tiere gefährdet.
Wir beobachten diese zeitlichen Verschiebungen in unserem Projekt "Wer ist Erster?" Mach mit und berichte uns, welche Pflanzen und Tiere du dieses Jahr zum ersten mal siehst!
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