Ist Kleinkrieg unterstützenswerter als Familienfrieden? Für Krankenkassen wohl schon.
WissenLeben will motivieren, unser Wissen in unserem Leben direkt umzusetzen. Das ist natürlich nicht nur im Klimaschutz wichtig, sondern in allen Lebensbereichen, wie auch im zwischenmenschlichen Leben. Friedfertigkeit und Aufmerksamkeit, Achtung und Toleranz sind nur einige der Werte, die im zwischenmenschlichen Leben als wichtig anerkannt werden. Nun zeigt es sich, dass solche Werte den Krankenkassen (bzw. meiner) nicht unterstützungswürdig erscheinen. Das halte ich für so unakzeptabel, dass ich hier kurz davon berichten möchte:
Vor einigen Tagen bekam ich einen Telefonanruf von meiner Krankenversicherung:
"Sind Sie in Kontakt mit Ihrem Mann"?
(Ich lebe seit 6 Jahren in Deutschland von meinem Mann getrennt, der als Kanadier in den USA lebt; es gab noch keinen Grund, uns mit dem Ärger und dem Geld einer Scheidung zu belasten)
"Ja."
"Ist er privat versichert?"
"Warum wollen Sie das wissen?"
"Weil wir Ihre Kinder dann nicht mehr mitversichern."
"??!%$?!"
"Hätten Sie mit Ihrem Mann keinen Kontakt mehr, wäre das kein Problem. So aber muss Ihr Mann für die Versicherung Ihrer Kinder aufkommen, wenn er privat versichert ist und mehr als 4200 Euro verdient."
Also, lassen Sie uns das noch einmal kurz zusammenfassen:
Frieden in einer getrennten Familie hält meine Krankenversicherung als nicht unterstützenswert, während Kleinkrieg, Psychoterror, absolute Eiszeit zwischen getrennten Eltern ok ist.
Zum Glück brauche ich mir nicht wünschen, den Vater meiner Kinder zu hassen, denn er ist nicht privat versichert. Aber was, wenn er es wäre?
In welcher Welt leben wir, in der diejenigen, die das Glück haben, im Frieden leben zu können, bestraft werden? Welches Wissen wird da gelebt? Das Wissen um potentielle Gelder, die auf Teufel bzw. Kleinkrieg komm raus, eingetrieben werden? Traurig.
Kommentar schreiben
mw (Dienstag, 15 Juli 2014 18:49)
Ja, der Behördenapparat - aber vielleicht war's ja nur ein AZUBI der da Unruhe stiftet? Ich glaube nicht, daß die reale Situation auf die Vorgabe "privat versichert: ja/nein" paßt. Schon hierzulande: Was wäre mit relativ Armen, die aus der Gesetzlichen gefallen sind? Usw. Usw.
Maiken Winter (Dienstag, 15 Juli 2014 23:01)
Das wäre schön, wenn das nur ein Azubi wäre. Klang leider anders. Die Armen verdienen ja nicht mehr als 4000 Euro, die brauche nichts zahlen. Insofern passt es schon auch nach Deutschland. Was mich stört ist, dass es nicht ok ist, dass wir noch Kontakt haben; diese Grundannahme, dass etwas Negatives akzeptabler ist als etwas Positives. Das sieht man ja auch in den Nachrichten - wann hört man schon etwas Erfreuliches? Gut, ja, die WM. Aber sonst?