Shoppen macht Spass. Denn ab und zu braucht man einfach mal etwas Anderes, eine Abwechslung im Kleiderschrank oder in der Wohnung, oder einen Ersatz für etwas, was kaputt gegangen ist und sich nicht mehr reparieren lässt.
Aber warum soll ich für etwas Neues viel Geld ausgeben und noch dazu einen Markt unterstützen, der allzu oft nicht die Werte vertritt, die mir wichtig sind: gerechte Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen, nachhaltiger Umgang mit der Umwelt.
Wenn ich aber die Umstände, unter denen ein Produkt erzeugt wurde, nicht vertreten kann, wie kann ich dann ein solches Produkt kaufen?
Wir Konsumer vergessen oft, wie viel Macht wir haben - darüber, was und wo auf welche Weise produziert wird. Indem wir etwas kaufen, sagen wir: Ich bin mit der Herstellung dieses Produktes einverstanden; dabei sind wir das oft gar nicht - und kaufen es trotzdem. Ein solches Verhalten ist im Grunde schizophren.
Gebrauchte Sachen kaufen?! Das erscheint leider oft als vollkommen uncool, etwas für arme Leute. Klar, Geld spart man auch, wenn man gebrauchte Dinge kauft - und das ist gar kein schlechter Nebeneffekt; aber v.a. helfen wir beim Kauf gebrauchter Waren, die Energie und Materialverschwendung zu reduzieren und dadurch nachhaltiger zu leben. Wir können also durchaus stolz auf unsere Sachen schauen, nicht obwohl, sondern weil sie gebraucht gekauft sind.
Was kann man also tun?
Versucht, möglichst wenig neu zu kaufen!
Gebrauchte Dinge sind oft neuwertig und viel billiger! Hier findet ihr einige Webseiten, die euch helfen, gebrauchte Sachen zu finden.
Kleidung:
Hier kannst du online gebührenfrei Kleidung tauschen, verkaufen oder verschenken. Mach mit und kämpfe stilvoll gegen Verschwendung.
Das kennt jeder - Kleiderflohmärkte und Second Hand Shops. Hier findet ihr alles außer die allerneueste Mode; und das weit billiger als neue Klamotten.
Einige wichtige Information über Kleidung findet ihr in einem Artikel von Humana.
Lebensmittel:
www.foodsharing.de soll eine Internet-Plattform werden, die Privatpersonen, Händlern und Produzenten die Möglichkeit gibt, überschüssige Lebensmittel kostenlos anzubieten oder abzuholen. Über www.foodsharing.de kann man sich auch zum gemeinsamen Kochen verabreden um überschüssige Lebensmittel mit Anderen zu teilen, statt sie wegzuwerfen. Die Grundidee ist: Menschen teilen Essen. Es soll dabei kein Geld fließen, denn teilen hat auch eine ethische Dimension. Wir wollen den Lebensmitteln damit wieder einen ideellen Wert geben, denn sie sind mehr als bloß eine Ware.
Lebensmittelretten. Seit Februar 2012 holen LebensmittelretterInnen nicht mehr verkaufbare Lebensmittel von Betrieben in Berlin ab. Seit Mai 2013 haben sich bereits über 3000 ehrenamtliche Menschen, die etwas gegen die Lebensmittelverschwendung unternehmen wollen, angemeldet und viele Hunderte retten bereits aktiv in Biosupermärkten (u.a. Alnatura und Bio Company), Bäckereien, Restaurants usw. Hilf mit!
Bücher
Das kennt auch jeder - Bücherflohmärkte und Antiquariate. Hier findet ihr alles außer die allerneuesten Erscheinungen; und das weit billiger als neue Bücher.
Möbel
Es ist erstaunlich, was man alles auf dem Recycling Hof entdeckt - und Möbel sind durchaus etwas, was ohne Grund dort landet. Nur bei Polstermöbeln und Matrazen wäre ich skeptisch; alles andere bietet sich zur Mitnahme an (aber davor den Betreiber fragen!). Außerdem gibt es in fast jeder Stadt Läden mit Gebrauchtmöbeln; diese sind oft in sehr gutem Zustand. Googelt einfach unter "gebrauchte Möbel" und dem Namen eurer Stadt. Man muss manchmal länger suchen, aber meist steht irgendwann das gewünschte Objekt im Laden. Also: Geduld mitbringen!
Teilt eure Sachen mit anderen bzw. leiht euch die Sachen anderer aus!
Es ist doch eigentlich vollkommen unsinnig, dass die meisten Menschen einen eigenen Bohrer, Leiter, ...haben, auch wenn diese Dinge relativ selten benutzt werden. Viel sinnvoller werden diese
Dinge benutzt, wenn sie gemeinschaftliche verwendet werden. Einen guten Überblick über unsere Möglichkeiten zu teilen gibt ein Artikel des WWF, den ihr auf der Webseite des WWF findet.
Car sharing ist dabei besonders wichtig. Denn was für eine verschwendung ist es doch, wenn so ein Trum Auto ca. 95% seiner Zeit nur herumsteht und Platz einnimmt. Da ist es doch viel sinnvoller, wenn sich mehrere Menschen ein Auto teilen (wenn sie denn unbedingt ein Auto haben müssen). Also, sucht unter Car Sharing und dem Namen der ächsten Stadt, und ihr werdet hoffentlich fündig. Oder lest euch die Übersicht über Car Sharing in Deutschland durch, die ihr bei carsharing-news.de findet.
So, nun probiert es einfach mal aus, und ihr werdet sehen, wie viel Spass es macht, weniger Zeug zu verbrauchen und zu teilen.
Und übrigens, ihr braucht ja keinem sagen, dass euer Zeug gebraucht gekauft ist...;)
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