Text aus Stadtentwicklung Berlin
Mit dem Klimaneutralitätsziel reagiert Berlin wie viele andere internationale Metropolen auf die Gefahren des Klimawandels. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurde untersucht, ob und wie das Ziel, Berlin bis zum Jahr 2050 zu einer klimaneutralen Stadt zu entwickeln, erreicht werden kann und welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen.
Ein interdisziplinäres Projektkonsortium unter Leitung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) ist in einer 15monatigen Forschungsarbeit der Frage nachgegangen, wie sich die CO2-Emissionen der Stadt signifikant reduzieren lassen.
In einer bisher nicht erreichten Tiefe wurden hier nicht nur die Anteile praxis- und politiknah modellierter Handlungsfelder an den CO2-Emissionen Berlins analysiert, sondern auch die ihnen innewohnenden Reduktionspotenziale. Auf der Grundlage dieser Analyse ist die Entwicklung der CO2-Emissionen der Stadt unter den unterschiedlichen Rahmenbedingungen eines Referenzszenarios und zweier Zielszenarien für eine klimaneutrale Stadt untersucht worden. Im Ergebnis wurden nun für die zentralen Handlungsfelder Energieversorgung, Gebäude und Stadtentwicklung, Wirtschaft, Private Haushalte/Konsum sowie Verkehr Empfehlungen für Strategien, Maßnahmen und Leitprojekte für ein klimaneutrales Berlin vorgelegt.
Essentielles Ergebnis der Studie ist, dass eine signifikante Reduktion der CO2-Emissionen und somit Klimaneutralität in beiden der modellierten Zielszenarien und in allen Handlungsfeldern erreicht werden kann. Dabei bestehen die größten Potenziale für die Reduktion der CO2-Emissionen im Bereich Energieversorgung. Bei den Erneuerbaren Energien sieht die Studie erhebliche Zuwachspotenziale im Bereich der Solarenergie. Zu den bemerkenswerten Perspektiven der Stadt gehört u.a., dass Berlin eine über 90prozentige Energieeigenversorgung erreichen kann. Im Strombereich könnte die Stadt für einen Großteil des Jahres sogar die Rolle eines Energieexporteurs einnehmen.
Das Ergebnis der Studie wird am 17. März 2014 der Öffentlichkeit vorgestellt. Es wird die Grundlage für ein Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept bilden, das ab 2014 in Nachfolge Landesenergiekonzeptes 2020 und des Landesenergieprogramms erarbeitet werden soll.
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